Hallo meine Cuties…

heute bekommt ihr mal wieder einen Outfitpost mit einem sinnvollen Text. Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass wenn der Text nachher fertig ist, er für euch auch lesenswert ist. Heute gibt es keine leeren Phrasen zum Outfit (“ Hab ich da und da gekauft“) und keine tiefgründigen Infos über mein Privatleben. Heute sprechen wir über Nachhaltigkeit. Klingt erst mal langweilig, ist aber durchaus gerade für Mode-Verrückte ein wichtiges Thema. Nicht weil ich ein Moral-Apostel wäre, gott bewahre, aber weil so Einiges schief läuft in dieser Wegwerf-Gesellschaft. Und weil ich ein Teil davon bin…

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Manchmal muss ein Blogpost auch selbstkritisch sein und weh tun. Ich selbst muss zugeben, meist regelrecht genervt von den ganzen Möchtegern-Welt-Verbesserern zu sein, aber in Manchem haben sie vielleicht gar nicht so unrecht…

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Vor Kurzem habe ich mir diesen süßen Fransenrock gekauft, oder besser gesagt, da war diese schrecklich nörgelnde Stimme in meinem Kopf, die sagte: „Fransenröcke sind so im Trend und du bist Blogger. Und du hast noch keinen. Du BRAUCHST einen. Ohne wirst du nicht glücklich“. Ist ja nicht so, dass ich diese Stimme das erste Mal höre. Sie führt eine sehr treue Beziehung mit mir. Und dank der (teilweise) niedrigen Preise duldet mein Geldbeutel diese Beziehung. Wir haben eine Art Hass-Liebe. Meistens gebe ich aber nach. Kaufe hier noch ein Fransenkleid, dort noch eine Fransentasche (ist ja was ganz anderes und überhaupt hab ich Fransen bisher nur in braun aber nicht in schwarz) und sehr schnell kommen so viele Trendteile zusammen. Ist ja kein Problem könnte man sagen. Wenn das nicht immer so wäre. Ich kaufe die Sachen, meist zu viele um sie je alle tragen zu können, weil so teuer sind sie ja gar nicht und bereits eine Saison später habe ich sie noch immer teilweise nicht getragen und frage mich: Wohin mit all den One-Hit-Wonders in meinem Kleiderschrank? Meist versuche ich sie auf Facebook zu verkaufen oder gebe sie in den Alt-Kleider-Container. Es gibt einige wenige Dinge, die ich schon über 10 Jahre habe, die sind jedoch in der Minderheit. Bei neuen Trends denkt man zu Beginn immer, all diese Sachen zu brauchen und die ja ganz bestimmt für immer zu tragen. Nur dass für immer heute nur noch einen Wimpernschlag bedeutet. Früher kaufte man Dinge für´s ganze Leben, ebenso führte man auch Beziehungen. Heute ist alles auf Konsum ausgerichtet, so billig und so wenig investieren wie möglich. Geiz ist geil, ob in der Beziehung oder bei Mode. Keiner denkt nach über die Sinnhaftigkeit, ein T-Shirt zu kaufen ohne es anzuprobieren, weil es ja sowieso günstiger ist als ein richtiger Spüllappen. Es ist nur noch ein Kaufen und wegwerfen und schon morgen ist das für immer vorbei. Egal ob auf menschlicher Ebene oder auf Konsumentenebene. Alles kann schnell und billig ersetzt werden. Und dabei ist es doch oft gerade die Beständigkeit, das „Auf etwas/jemanden verlassen können in jeder Lage“, die Geborgenheit des Ewigen, die wir suchen.

Ich sage nicht, dass man auf Trends verzichten sollte, das würde ich auch nicht (außer sie gefallen mir natürlich nicht). Aber ich möchte versuchen, bewusster zu kaufen. 3 Trendteile pro Saison, maximal 5 reichen schon, um damit neue stylische Outfits zusammen zu stellen. Diese Teile dann mit Qualitäts-Stücken kombiniert, in welchen man sich auch länger als eine Saison wunderschön fühlt und so manche Fehlkäufe könnten der Vergangenheit angehören. Einfach ein wenig selbst-reflektierter kaufen. Das wünsche ich mir.

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18 Comments on “Outfit: Fransenrock – Warum „für immer“ meist doch nur eine Saison bedeutet

  1. liebe Madeleine, ich finde es wunderbar, dass du auch diesen kritischen Ton auf deinem liebevollen Blog anschlägst. dass du reflektierst und hinterfragst, dich als Teil des großen Ganzen siehst, der eben auch etwas bewirkt … ähnlich wie ein Bauklötzchen auf einem Bauklötzchenturm für eine gewisse Statik sorgt.
    ganz großes Dankeschön für diese tollen Worte! 🙂

    deinen Fransenrock finde ich übrigens fantastisch. du schaust toll in diesem Outfit aus. auch ich habe ein Auge (oder zwei) auf den Fransen-Trend geworfen … doch muss ich sagen, dass ich mich selber weder in einem Rock oder einer Fransen-Lederjacke wiederfinde. vl ja dann doch eine Tasche mit Fransen – wenn nur das Taschen-Dilemma nicht wäre 😉

    liesbte Grüße meine Liebe und noch einen schönen Sonntag,
    ❤ Tina
    https://liebewasist.wordpress.com/

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    • Oh das hast du so wunderschön ausgedrückt mit den Bauklötzchen. Besser hätte ich es nicht sagen können 🙂 Vielen lieben Dank Tina :-* Oh nein, du und dein Taschen-Dilemma. Das ist echt ein Problem. Du meinst du gefällst dir ein Fransenteilen nicht so? Und vielleicht mit einer Weste, wo nur ein wenig Fransen dran sind? Oder ein paar süßen Ohrringen in die Richtung?

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  2. Pingback: Kleiderschrankhüter Show-me-your-closet

  3. Ein tolles Thema und ich finde es prima, dass du dich damit beschäftigst.
    Mir selbst geht es oft ähnlich, deswegen habe ich seit etwa einem halben Jahr begonnen deutlich weniger zu kaufen, aber mir vorher sehr viele Gedanken zu machen ob und wie sehr ich ein bestimmtes Teil brauche.
    Dabei achte ich dann auch mehr auf Qualität und gebe deutlich mehr für einzelne Teile aus, die ich (meiner Meinung nach) brauche, sodass diese Teile dann auch lange halten.
    Mir selbst geht es so besser und mein Kleiderschrank nähert sich meinem Stil an, Fransen zum Beispiel liebe ich aber schon seit Jahren und deswegen sind sie für mich mehr als ein Trend! Deinen Rock finde ich auch toll!
    Liebe Grüße
    Ruth

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    • Liebe Ruth,

      vielen vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar. 🙂 Finde es super interessant auch von anderen zu den Erfahrungen zu diesem Thema zu hören und du hast wirklich eine super vernünftige Einstellung, mit der du sicher weiter kommst, als mit einfach sinnlos konsumieren.:)Das finde ich total super und ein tolles Vorbild.

      Liebe Grüße
      Madeleine

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  4. Also zunächst einmal finde ich, dass dir der Rock wirklich gut steht, aber ich kann auch sehr gut nachvollziehen, was du meinst! Mir geht es auch öfter so, dass ich mit mir selbst ringe, ob ich dieses Teil nun wirklich brauche, vor allem, wenn es nicht so ganz zu mir passt, ich aber denke, dass es schon sein muss…
    Liebe Grüße
    http://www.champagne-attitude.com

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  5. Wer kennt das nicht? MIttlerweile habe ich es geschafft mich besser zu reflektieren und viele Fehlkäufe zu vermeiden. Mich haben diese tollen roten Lederpumps von Zara angelächelt und ich weiß genau, dass ich sie wahrscheinlich nur im Schrank bewundern werde, dennoch wollte ich sie haben. Und das seit einer Woche, aber ich habe bis jetzt stand gehalten und schaue lieber nach meinen Klassikern Ausschau, wo ich weiß, dass sie länger überleben werden 😉

    Liebste Grüße
    Tine

    http://fairytaleoflife.wordpress.com/

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  6. Pingback: Kleines Budget,viele Looks - Show-me-your-closet

  7. ein toller Beitrag & natürlich ein tolles Outfit! 🙂
    Ich bin absolut deiner Meinung. Man sieht irgendwelche Teile, hat die bei einem Blogger oder sonstwo schon gesehen & stellt sich automatisch die Frage: „Soll‘ ich mir das auch kaufen?“ Vielleicht hätte ich mir ohne diese unbewussten Einflüsse nicht einmal diese Frage gestellt. Es ist schon merkwürdig was Trends so aus uns machen.

    Das mit dem „bewusster Kaufen“ muss ich auch umsetzen. Ich freue mich zwar immer über meine neuen Schätze, aber beim Einräumen fängt das Grübeln an. Oder man kauft sich irgendwelche Schuhe, die man unbedingt haben wollte – bisher aber 1x anhatte. Da fragt man sich dann schon… 😛

    Liebste Grüsse.
    blooming.veins

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