Guten Morgen meine Hübschen,
wie ihr wisst, bin ich wohlbehalten und um viele wunderbare Erfahrungen und Eindrücke reicher wieder von meiner Islandreise zurück. Die Bilder sind so langsam sortiert und natürlich möchte ich dann jetzt auch endlich meine Erlebnisse, Fotos und Tipps mit euch teilen. Darum gibt es heute den 1. Teil meiner Reiseberichte aus Island. Es geht als Erstes für 3 Tage ins modern-traditionelle Reykjavik…. *Werbung unbezahlt
16./17.09.2016 – Ankunft in Keflavik
Da unser Flug mit Icelandair um 22 Uhr in Frankfurt losgeht, kommen wir praktisch mitten in der Nacht am Flughafen Keflavik an. Und dort heißt es dann auch erst mal: Geld holen, Auto holen, Hotel finden. Und wir stellen sofort fest: In Island ticken die Uhren einfach etwas langsamer und entspannter, als in Deutschland. Als wir schließlich an Snorri´s Guesthouse – mein persönliches Lieblingshaus für diese Reise – ankommen, ist es bereits 2 Uhr nachts und der „Gastpapa“ empfängt uns ein wenig verschlafen in Pyjama und Pantoffeln. Da ich ja noch nie in einem Guesthouse war, bin ich erst mal ein wenig perplex, in ein mehr oder weniger privates Haus zu kommen. Unser Zimmer ist unter dem Dach und recht winzig, aber es gibt alles was man braucht und so fallen wir dann erst mal todmüde in unsere – gott sei dank – Einzelbetten. Der nächste Morgen soll dann auch schon wieder recht früh beginnen, dafür mit einem sehr leckeren und liebevoll angerichteten Frühstück. Die Gemeinschaftsduschen sind eine echte Umstellung für Hotel-verwöhnte, aber auch daran gewöhnt man sich super schnell. Und ich muss sagen, schon da finde ich langsam richtig Gefallen an der heimeligen und persönlichen Athmosphäre von Guesthouses. Wir beschließen, nach dem Frühstück einfach mal drauf loszulaufen und ein wenig die Umgebung rund um das Hotel zu erkunden. Dass es regnet und ich mit meiner Lederjacke etwas schlecht vorbereitet bin, hätte man sich denken können. Mein Tipp: Wenn ihr im Herbst nach Island reist, zieht euch für kalte Wintertage an. Durch den Wind und den Regen kommen einem die „angenehmen“ 10 – 15 Grad ziemlich arktisch vor. Softshelljacke und Hose sowie eine Daunenjacke und Handschuhe sind zu dieser Jahreszeit einfach unerlässlich.
Ganz in der Nähe unseres Gästehauses wartet dann auch schon eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten auf uns: Die Hallgrímskirkja mit ihrem 74 m hohen Turm, welcher durch seine Form an die zerklüfteten Landschaften Islands erinnern soll. Von dort soll man auch die beste Sicht auf die zahlreichen bunten Häuser der Stadt haben. Wir verpassen es leider irgendwie dort hochzugehen, aber die Kirche ist auch von außen ziemlich beeindruckend und wunderschön. Da das Wetter morgens nicht mitspielt – und wir zu Beginn auch ehrlich gesagt nicht sonderlich überzeugt vom tristen Reykjavik sind, beschließen wir nach einer kurzen Aufwärmpause im Guesthouse am Nachmittag noch mal die Stadt abzulaufen, da uns das Wetter nun doch noch hold ist. Durch Instagram kannte ich auch die Solfar-Skulptur, welche direkt am Wasser auf dem Weg zum Orchesterhaus Harpa liegt. Die Skulptur erinnert an ein Wikingerschiff und ist bei Touristen besonders beliebt als Fotomotiv.
Reykjavik ist ein Ort, an dem man immer zwei mal hinschauen muss. Wer eine Fülle an Sehenswürdigkeiten erwartet, der wird enttäuscht. Reykjavik kann man im Prinzip an einem Tag komplett erkunden, mit all seinen 5 Sightseeing-Punkten. Für mich persönlich braucht die Stadt auch ein wenig, um zu wirken aber dann haut einen der Charme aus Moderne, Künstlerischem und Tradionellem einfach um. In Reykjavik gibt es keine Verkaufsketten, stattdessen jede Menge liebevoll und individuell eingerichtete Läden und Cafes und an jeder Ecke Kunst und Farben. Es ist eine sehr junge und tolerante Stadt, überall gibt es WLAN, hippe Getränke und Speisen und doch behält Reykjavic sich auch einen skandinavischen rustikalen Flair.
18.09.2016 – Perlan und Isländer reiten
Da wir eigentlich am 1. Tag bereits einen Großteil der Sehenswürdigkeiten gesehen haben und alles ohnehin recht nah zusammen liegt in Reykjavik, beschließen wir den nächsten Tag zu nutzen, um die Aussicht auf Reykjavik vom Perlan aus zu genießen. Da wir direkt bei Eröffnung schon vor Ort sind, ist auch noch nicht so viel los und die Aussicht ist wirklich atemberaubend. Beim Perlan handelt es sich übrigens um einen Warmwasserspeicher, auf dessen Dach sich eine Terrasse befindet, die man kostenlos begehen kann. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Am Nachmittag werden wir dann vom Shuttle-Bus eines Reitstalls abgeholt, wo wir einen Ausritt in die mit Moos bewachsenen Lavafelder unternehmen. Vorneweg: Das Reiten ist, wie das Leben auf Island generell, sehr teuer und nicht mit Deutschland vergleichbar. Trotzdem war das Reiten eine Sache, auf die ich in Island auf keinen Fall verzichten wollte. Dabei bekommen die Anfänger – in unserer Gruppe alle bis auf zwei Mädels und ich – auch sehr ruhige Pferde. Und ich bekomme Phuki. Und ihr könnt jetzt lachen, aber ich wundere mich kein bisschen, als mir der Guide kurze Zeit später erklärt, dass der Name übersetzt „kleiner Teufel“ bedeutet. Als ob ich es geahnt hätte. Aber wir verbringen absolut schöne 2 Stunden in traumhaften Landschaften, tölten auch recht viel und ich kann solche Ausflüge nur empfehlen. Selbst als Anfänger hat man keinerlei Probleme und für jeden wird das passende Islandpferd gefunden.
Am Abend laufen wir noch eine Runde durch das dunkle Reykjavik, bevor am nächsten Tag unsere eigentliche Rundreise losgeht und wir unser uriges Zimmer in Snorris Guesthouse verlassen müssen. Natürlich nicht, ohne dass Stefan zuvor noch seine provisorische Klopapierabdichtung am Fenster entfernt… Aber das wäre wohl noch mal eine Geschichte für sich…
Im nächsten Teil meines Reiseberichtes führt uns unsere Reise weiter auf den Golden Circle und nach Vik an den schwarzen Strand.
Auf das Reiten würde ich ganz sicher auch nicht verzichten. Ganz egal, wie teuer es wäre. Was hat denn dein kleines Teufelchen gemacht? Ich habe die Erfahrung gemacht, besser tiefstapeln bei unbekannten Pferden, um keine bösen Überraschungen zu erleben ;).
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf weitere Islandberichte.
Liebe Grüße an dich
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