Sommer. Die beste Zeit deines Lebens ist jetzt. Oder so ähnlich jedenfalls. Im Sommer hat gefälligst Action zu sein. Als ich das zu mir selbst voller Tatendrang sage, merke ich wie ich auch schon genervt bin. „Kann es nicht einfach so gemütlich bleiben wie es im Winter war? Ich mochte die Couch“ nölt mein Ich leise vor sich hin. Es ist nicht so unternehmungslustig, manchmal auch regelrecht faul. Laufen gehen? Höchstens zum Eisfach
Aber weil ich Instagram und Facebook habe – und sogar nutze – und an Actimel, Fruchtzwerge und die Lebensweisheiten der Bibis und Caros wirklich glaube, die mir täglich freudestrahlend verkünden, wie super mega toll und lustig Sport ja ist und was für umwerfende Sachen man im Sommer machen kann, gebe ich mich geschlagen. Eine Beschäftigung muss her. Irgendetwas sehr entspanntes vielleicht. Der Sommer soll ja perfekt dazu sein, mit Freunden am See zu chillen. Das mache ich dann auch tatsächlich eine Stunde, bis meine juckenden Augen und meine mittlerweile dauerhaft laufende Nase darauf hin weisen, dass ich Heuschnupfen habe und mein Körper jetzt bitte gerne wieder drinnen wäre. Ich benötige eine Stunde, bis meine Augen wieder funktionieren.
Das wird der Sommer unseres Lebens heißt es in einem Lied und man fühlt sich geradezu verpflichtet dazu, dass das auch wirklich so kommt. Was aber tatsächlich kommt ist unnötiger Druck, die Angst etwas zu verpassen und verlaufenes Makeup an heißen Tagen. Was verpassen, eine allgegenwärtige nackte Panik die uns packt. Als gäbe es einen Lebensplan für jedes Alter, jede Jahreszeit und überhaupt alles. Als müssten wir diesen Lebensplan bitte jetzt auch ja genau so verfolgen und abhaken. Und als würden diesen Lebensplan die Bibis und Caros dieser Welt vorgeben und wir müssten ihm wie eine Herde Gnus folgen. Die wissen schließlich was das Beste für uns ist. Und wenn das eben diesen Sommer die Bahamas sind und 3 Wochen später die Fidschis, dann können wir da eben gar nicht dagegen machen, als hinzufahren und alles nachzumachen, was die Caros und Bibis auch gemacht haben/gegessen haben/gefeiert haben. Oder wir schauen auf unseren nicht gerade vollen Geldbeutel, lehnen uns entspannt auf der Couch zurück und hinterfragen das Ganze. Aber das wäre ja wirklich mal verrückt…
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