Wie oft habe ich mich selbst schon sagen hören, ich fahre niemals an einen Ort zwei mal. Das ist nicht böse gemeint, für keinen der Orte. Es bedeutet nur, das Leben ist zu kurz um etwas zu verpassen. So zumindest fühlt es sich manchmal an. Und dann hält man sich da lange Zeit dran und dann gibt es Orte wie Hamburg, an die will man immer wieder zurück kommen, von denen bekommt man nie genug, so wie man nie von dem Menschen den man liebt genug bekommt…
Genau das genieße ich an Hamburg. Jedes Mal, wenn ich dort bin, kann ich wieder Neues entdecken und jedes Mal freue ich mich wie ein kleines Kind, wenn wir den Hamburger Hafen bzw. den Elbtunnel nach circa 5 Stunden Fahrt erreichen. Man lernt mit jedem Besuch neue Orte kennen. Manche sieht man sich nur einmal an, andere bei jeder Hamburg-Reise. Aus diesem Grund habe ich für euch meine liebsten Orte und einige Tipps zusammengefasst…
Einmal im Leben wollte ich auf jeden Fall den berühmten Fischmarkt besuchen. Für diesen mussten wir Sonntag morgens schon recht früh aufstehen, dafür wird man mit jeder Menge Trubel und riesigen Mengen an Essensständen belohnt. Besonders klasse finde ich die zahlreichen Fischbrötchenstände auf dem Platz, den Obsthändler mit seinen riesigen Schlemmerkörben für 10 EUR und den Nudel-Olli. Auch wenn man als Urlauber vielleicht nicht unbedingt Pflanzen kaufen möchte – davon gibt es auch jede Menge zu guten Preisen – oder einen Obstkorb transportieren kann, erlebt man hier aber die Hamburger wie man sie sich vorstellt. Laut mit frecher Schnauze und diesem unverwechselbaren Dialekt.
Mein absoluter Lieblingsort in Hamburg – ich habe es in meinem letzten Beitrag zur Hamburg-Reise bereits erzählt – ist die Speicherstadt. Kein Viertel verkörpert so wundervoll und einzigartig die damalige Bedeutung für den Schiffshandel. Mittlerweile sind in einem Großteil der Speicher Teppichhändler, diverse Lager und das ein oder andere sehr gute Cafe (zum Beispiel das „Schöne Leben“, die „Kaffeerösterei“ oder das Teeschloss). Auch ist die Speicherstadt bei eigentlich jedem Wetter schön und sehenswert und in jedem Fall sollte man mal einen Abend dort über die Brücken und das Kopfsteinpflaster laufen und die Ruhe in sich aufsaugen.
Bei meinem ersten Besuch in Hamburg war ich irgendwie fasziniert von der Schönheit von Blankenese. Wer diesen Stadtteil mit seinem Treppenviertel einmal besucht hat – vor allem bei schönem Wetter – fühlt sich, als wäre er gar nicht mehr in Hamburg, sondern in einem niedlichen Ort irgendwo an der Cote d´azur oder in Italien. Die schicken Villen und die üppige Bepflanzung sind so unwirklich für eine Stadt, dass man aus dem Genießen und Staunen nicht mehr raus kommt. Definitiv ein Ort zum Verweilen, wenn auch sicher nicht DER Geheimtipp schlechthin.
Gerade am Abend Richtung Sonnenuntergang lässt sich der Tag mit am Schönsten an den Landungsbrücken ausklingen. Für mich – als absolut Weingegendkind – ist diese Kombination von sanftem Sonnenlicht über riesigen Kränen und dem Wasser immer ein Moment zum Staunen (ja da wo ich herkomme, sucht man Gewässer, von kleinen Bächen mal abgesehen, vergeblich). Den Bereich um die Landungsbrücken herum fand ich ansich schon immer sehr beeindruckend und ungewöhnlich, aber es lohnt sich definitiv, ein Stückchen höher zu steigen, um sie ganz überblicken zu können und dann aber auch noch mal die Seebrücken runterzulaufen und von dort einen Blick auf den Hafenbereich und die Elphi zu werfen. Und wenn man ein wenig Glück hat sieht man auch immer mal wieder das ein oder andere Segel- oder Kreuzfahrtschiff.
Neu entstanden ist vor einiger Zeit der Stadtteil Hafencity, welcher an die Speicherstadt angrenzt und zu welchem auch die Elbphilharmonie gehört. Die Gebäude sind zwar alle recht modern, trotzdem aber relativ gut farblich an die „alte Umgebung“ angepasst. Und auch wenn die Meinung zur „Elphie“ auseinander gehen, sollte man auf jeden Fall mal dort gewesen sein. Und vielleicht schaffe ich es ja sogar beim nächsten Mal hochzusehen und von dort über die Stadt zu sehen…
Wer Hamburg mal aus einer ganz anderen Perspektive sehen will, dem empfehle ich einen Abstecher durch den alten Elbtunnel, auf die andere Seite. Von dort hat man eine tolle Sicht auf den Hamburg Hafen und die Elbphilharmonie. Das Durchqueren des Tunnels ist kostenlos und man ist ziemlich unter den riesigen Massen Wasser durchgelaufen. Beeindruckend ist vor allem die Vorstellung, dass durch diesen schmalen Gang damals tatsächlich regelmäßig Autos gefahren sind.
Und wenn ihr mal etwas ganz Anderes unternehmen oder erleben wollt, wie wäre es mit einem Tagestrip nach Sylt oder einem Nachmittag im Kletterwald Hamburg?
Mehr Tipps und Berichte gibt es dann vermutlich wieder im Winter.
Denn nach Hamburg kommt man immer zurück…