Ihr Lieben,
nachdem ich euch schon den ein oder anderen Reiseguide für Norddeutschland hier „zusammengeschrieben“ habe, gibt es heute mal eine Art Tagesbericht oder vielmehr vielleicht eine To-Do Empfehlung. Als es vor Kurzem um unsere Planung für die Woche in Norddeutschland ging, fiel mir auf, dass wir noch gar nicht sooo viel richtig Nordisches gemacht hatten. Und nach ein wenig Internet-Recherche fanden wir dann für uns auch genau das Richtige: Eine Krabbenkutterfahrt von Büsum aus. Gut, nun darf man sich das nicht vorstellen wie ich zuerst – die fahren nicht morgens ganz früh mit einem aufs Meer und fangen dann den Fisch, der später auf dem Fischmarkt verkauft wird , aber leerreich und sehr besonders war dieser Ausflug allemal. Und das Beste war: Dadurch dass die meisten anderen Passagiere sehr klein waren, konnte ich eigentlich immer genug sehen… *Werbung unbezahlt
Aber von Anfang an. Eine Fischkutterfahrt sollte gerade in der Sommersaison am besten vorgebucht werden. Offenbar ist das nämlich die beliebteste Fahrt auf Büsum und daher immer schon einige Tage vor Abfahrt ausgebucht. Aus diesem Grund mussten wir dann auch 2 mal nach Büsum fahren, aber das ist eben eine andere Geschichte. Die Fahrt wird durch die Reederei Rahder mit der MS Hauke durchgeführt und geht circa 1 3/4 Stunde. Auf der Fahrt in die offene rauere Nordsee wird dann das Netz ausgeworfen und auf Fang gegangen. Wir haben leider nicht so viel gefangen, dafür aber über jedes der Tiere auch etwas erfahren und gelernt. Jetzt muss ich zugeben, es ist sicher für Kinder noch mal schöner und spannender als für Erwachsene. Was mich allerdings nicht im Geringsten davon abhielt, mich ziemlich begeistert und fasziniert über die Kinderköpfe zu strecken, um einen Blick auf die Meeresbewohner der Nordsee zu werfen. Die Krebse und Krabben sowie die Seesterne durfte man dann auch mal auf die Hand nehmen, eine Sache vor der ich erst ziemlich Respekt hatte. Aber eine tolle Erfahrung war es in jedem Fall. Was mal wieder zeigt: Man wird nie zu alt für irgendwas. Wenn einen etwas interessiert oder begeistert, ist es völlig zweitrangig ob die Leute um einen herum die eigenen Kinder sein könnten und später hoffentlich mal deine Rente bezahlen.
Aber auf der Fahrt lernt man eben auch mehr über die „nicht so schönen Dinge“ des Krabbenfangs. Wenn die Büsumer Krabben gekocht und gepuhlt werden, ist sicher nicht jedermanns Sache und aus Tierschützersicht auch nicht schön. Andererseits finde ich wichtig, eben auch das mal zu sehen und sich bewusst zu werden, wo die Sachen herkommen, die wir fertig serviert in schicken Schälchen essen und uns bloß keine Gedanken darüber machen. Die Fahrt war für uns jedenfalls in vielerlei Hinsicht ein spannendes Erlebnis und mal eine schöne Art, die Nordsee besser kennen zu lernen. Und mit Sicherheit wird auch irgendwann noch eine Wattwanderung folgen…