2020 ist das Jahr der Schwangeren. Gefühlt zumindest. Aber vielleicht ist das auch wie mit der Fahrschule: Wenn man selbst davon betroffen ist, sieht man überall Fahrschule. Danach lösen sich die ganzen Fahrzeuge mit der Kennzeichnung für Anfänger wieder in Luft auf. Oder so ähnlich. Vielleicht ist es das Gleiche mit Schwangeren. Vielleicht achte ich jetzt nur mehr drauf. Vielleicht liegt es auch daran, dass Carmushka, Sisichen, Maren Wolf, Angelina Heger und ich zwar nicht den Erfolg und die Berühmtheit, aber immerhin das Alter gemeinsam haben. Ich habe früher schon immer 29 als das perfekte Alter empfunden, um schwanger zu werden. Und mit 25 wäre ich auch noch viel zu unreif gewesen für ein Kind. Ich wollte noch so viel von der Welt sehen und so viel erleben. Es passte einfach einiges noch nicht. Jetzt passt alles. Wenn die Schwangerschaft auch nicht geplant war…
Aber sie kam genau richtig und ich bin dankbar dafür, dass es einfach passiert ist. Ohne, dass wir es geplant und lange versucht haben. Ohne den Druck und die Angst, dass es vielleicht gar nicht geht. Auch wenn ich immer noch viel sehen und reisen möchte, aber es ist wie Rico sagte (als wir Gewissheit hatten, dass wir dieses Jahr – entschuldigt, ich muss noch ein bisschen böse Wörter verwenden, bevor das Kleine da ist – f* Eltern werden): Es ist NIE DER PERFEKTE ZEITPUNKT. Es gibt immer das nächste Ziel, die nächste Reise, das nächste „Vorher wollen wir aber jetzt noch schnell..“. Auch jetzt, nach 16 Wochen Schwangerschaft, Müdigkeit, Dünnhäutigkeit und zahlreichen Pickeln habe ich immer noch nicht ganz realisiert, was das bedeutet. Aber jedes Mal, wenn wir beim Ultraschall sind, sehen, wie das Kleine immer größer wird, am Daumen nuckelt, sich ein bisschen bewegt, dann ist das doch ein kleines Wunder irgendwie. Und ich gehöre wirklich nicht zu den Romantikermüttern, die viel von diesem „neuen Erdenbürger“-Quatsch abhaben können. Ich möchte einfach, dass das Kind unkompliziert und gesund zur Welt kommt, dass es ein glückliches Kind wird, das viel schläft und seine Mama nicht so oft anzickt, wie ich meine manchmal. Ich denke, das ist machbar. Manchmal ist da aber natürlich auch ein gesunder Respekt davor: Vor der Verantwortung für einen kleinen Menschen, der absolut nichts selbst entscheiden kann. Vor der Geburt und dem, was das am Körper alles kaputt machen kann. Ich empfehle euch also wirklich: Solltet ihr schwanger sein, lest nicht alle Hefte, die ihr dann mitbekommt. Lest nichts über Dammschnitte und Inkontinenz und was auch immer. Ich zumindest finde nicht, dass es das unbedingt leichter macht und lasse lieber alles auf mich zukommen. Aber am Ende muss das ja jeder selbst entscheiden…
Schon ganz bald werde ich euch natürlich auch verraten, was es wird. Und vielleicht das ein oder andere Teil zegen, das ich bereits geshoppt habe…