Ihr Lieben,
Nachdem es letzte Woche schon mal einen kleinen Allgemeinen Guide für eure Reise nach Kappadokien gab, möchte ich heute darauf eingehen, was wir in Kappadokien so gemacht und gesehen haben und was man dort so alles unternehmen kann. Auch gebe ich euch noch mal genaue Infos zu den beliebtesten Fotospots und wie ihr hin kommt. Eines vorweg: Auch in 7 Tagen dort habt ihr noch nicht alles gesehen und gemacht…

Aktivitäten & Action
Kappadokien ist super vielseitig was für Aktivitäten angeht. Die beliebtesten sind Heißluftballon fliegen (2 Wochen vorab mindestens buchen, wir haben uns mit Kind jedoch nicht getraut und stattdessen lieber von unten zugeschaut), auf den wunderschönen Pferden die Valleys erkunden, mit dem Jeep auf Off-Road-Strecken entlang Düsen, mit dem Quad entlegenste Ecken erkunden oder auf dem Kamelrücken den Sonnenaufgang erleben. Es gibt so viele Wege, die Umgebung zu entdecken und alle versprechen eine Menge Spaß.
Auf dem Kamelrücken durchs Red Valley
Wir haben uns für eine Kameltour mit Savran Camel Safari entschieden, dort kann man pro Person für 40 Euro einen Ausritt ins Red Valley zum Sonnenaufgang machen und mit etwas Glück auch die Ballons vom Kamelrücken aus sehen. Der Anbieter hat nur 3 Kamele, dementsprechend hat man aber auch eine sehr kleine Gruppe und viel Zeit, um Fotos zu machen und individuelle Wünsche zu erfüllen. Der Betreiber ist super bemüht und am Ende gibt es noch die Möglichkeit, ein Drohnenvideo von der Tour zu kaufen. Für uns war die Tour genau richtig, weil wir eben auch schöne Fotos haben wollten + das Erlebnis, mal auf einem Kamel zu sitzen. Wer eine lange Reittour möchte, der ist aber sicher besser aufgehoben bei einer Tour auf dem Pferderücken durch die Valleys (die Gruppen sind da leider aber meist sehr groß).



Heißluftballons vom Rose Valley aus beobachten
Da wir uns mit Kind das mit den Heißluftballons nicht zugetraut haben, haben wir lieber häufiger die Ballons beim Start von unten beobachtet. Am besten geht das tatsächlich vom Rosé Valley aus, welches nicht so stark überlaufen ist, wie die großen Startplätze etwas näher an Göreme. Allerdings empfehle ich auch, auf jeden Fall vorher tagsüber die Strecke mal zu fahren, da kaum normale Straßen ins Valley führen und der Weg extrem knifflig zu finden ist (im Dunkeln fast unmöglich) und man schnell dann mal plötzlich auf einer Off Road Strecke landet. Die erste Abbiegung geht (unbeachtet dem was Maps euch sagt!) beim ATV Verleih rechts rein. Bedenkt auch, dass morgens teils da Ballons liegen, wo ihr mittags durchfahren könnt. Im Zweifel orientiert euch an anderen Autos. Wir haben tatsächlich 3 Anläufe gebraucht, um morgens ins Rose Valley zu kommen. Wir sind immer so gegen halb 6 losgefahren, dann hatten wir noch ein wenig Zeit bis die Sonne aufging, davor war es aber auch einfach zu dunkel zum Fotografieren.






Durch Göreme schlendern
Göreme selbst ist schon sehenswert. Die Stadt besteht größtenteils aus Tuffsteinfelsen und hat so viele süße Ecken und Winkel und so charmante Hotels und Restaurants, dass es sich lohnt, auch dort ein wenig Zeit zu verbringen. Die Stadt ist nicht groß, ein halber Tag ist also ausreichend.






Göreme Open Air Museum bestaunen
Das Göreme Open Air Museum solltet ihr ebenfalls auf keinen Fall verpassen. Der Eintritt ist zwar auch nicht ganz günstig, dafür kann man dort eigentlich auch ganz gut einen halben Tag verbringen. Das Museum besteht aus einer Art Park mit vielen verschiedenen Gebäuden im Fels, in welchen man das Leben der Verfolgten damals nachvollziehen kann. Es fühlt sich total unwirklich an, dass in diesen Höhlen tatsächlich Menschen auch gelebt haben. Gegenüber vom Parkplatz des Göreme Open Air Museum gibt es übrigens auch eine sehr coole Felsformation, die als Bilderrahmen genutzt werden kann. Den Tipp habe ich auf dem Blog von Voyagefox gefunden und wollte ihn gerne auch weitergeben.







Pasabag Open Air Museum
Ein weiterer sehr bekannter – und deshalb leider auch gut besuchter – Ort in Kappadokien ist das Open Air Museum in Pasabag. Besonders die Kapelle des Heiligen Simeon ist bekannt und daher auch permanent gut besucht von vielen Touristen. Wir mussten leider tatsächlich fast eine Stunde warten (und wir waren 2 Stunden vor Schließung überhaupt erst dort), bis wir mal Fotos ohne Touristen im Hintergrund hinbekommen haben. Trotzdem ist es ein sehr sehenswerter Ort und man kann dort gut einige Zeit verbringen.







Den Morgen auf dem Balkon genießen
Viele Hotels in Göreme haben eine eigene wunderschön angelegte Dachterrasse, welche mit Teppichen und Kissen ausgelegt ist und vom wo aus ihr entspannt die Ballons sehen könnt morgens. Deshalb würde ich immer auch empfehlen, ein Hotel mit Dachterrasse zu buchen. Das wohl bekannteste ist das Koza Cave, die Sultan Cave Suites, das Mithra Cave Hotel und viele mehr. Von den Caftan Cave Suites war die Aussicht allerdings ebenfalls einmalig schön. Und es ist noch mal deutlich günstiger als die genannten Hotels.




Höhlen im Rosé Valley
Über Instagram sind wir über einen weiteren spannenden Fotospot im Rosé Valley gestolpert. Was fast ein bisschen wie der Antwlope Canyon auf Fotos anmutet, ist eine begehbare Höhle, direkt im Herzen des Rosé Valley. Die GPS-Daten anbei: 38°39’35.9″N 34°50’52.3″E. Ihr könnt direkt bis vor die Höhle fahren und dort das Auto abstellen. Gerade zur Mittagszeit bei durchscheinenden Sonnenstrahlen wirkt das Ganze schon sehr spektakulär und besonders.


Sonnenuntergang im Red Valley
Das Red Valley ist bekannt dafür, dass man von dort aus am besten den Sonnenuntergang genießen kann. Und der fällt besonders spektakulär aus über den bizarren Felsformationen. Hier trifft man abends auf Kamelreiter, Pferde, Verlobte und Camper. Aber es verteilt sich so gut, dass man im Zweifel auch einzelne Orte fast komplett für sich haben kann.








Wandern im Love Valley
Einer der bekanntesten Orte in Kappadokien ist das Love Valley mit seinen Feenkaminen. Das Valley selbst ist nicht unbedingt riesig, aber man kann dort trotzdem super schön einige Zeit verbringen. Es gibt einen nicht ganz befestigten Weg bis fast direkt vor die Feenkamine, den wir allerdings nicht gefunden haben und so einfach an der Straße geparkt haben und circa 20 Minuten einfache Strecke gelaufen sind. Für mich auf jeden Fall einer der Punkte, den man beim Besuch Kappadokiens mit einplanen sollte.





Das Geheimnis hinter den Teppichen
Überall im Netz sieht man Bilder von fantasievoll gestalteten Räumen voller Teppiche und manche haben sich vielleicht von euch auch schon gefragt, wie man das hinbekommt, den ganzen Laden für sich zu haben. Das Geheimnis ist einfach wie unspektakulär. Die großen Teppichläden (Sultan Carpets und Galerie Ikman) bieten am, dass man für 10 Euro pro Person den Raum 15 bzw 30 Minuten exklusiv mieten kann. Wir haben das bei Sultan Carpets gemacht weil die Bewertungen auch bzgl Freundlichkeit der Inhaber deutlich besser waren und wir länger Zeit hatten. Uns war es den Preis auch wert, weil wir unbedingt solche Fotos wollten und das Verwunschene lieben, was diese Läden haben. Wenn man nicht so Fotoverrückt ist, reicht aber sicher auch ein ganz normaler Kostenloser Besuch eines der unzähligen Läden (zb bei Nomadic Rugs).







Die Sache mit den Kleidern
Zum Abschluss noch kurz was zu den vielen Fotos mit ganz langen Kleidern, die man überall sieht. Vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt: wo haben die nur alle diese Kleider her? Darf man in der Türkei gar nicht einreisen, wenn man keine wallenden langen Kleider dabei hat? Okay kleiner Spaß. Aber nun zum Geheimnis um die Kleider. Man kann die dort mieten. Der Laden befindet sich gegenüber der Caftan Cave Suites und verleiht diese ganzen langen Kleider. Preise kenne ich leider nicht, da ich eigene Kleider dabei hatte. Aber dieses kleine „Geheimnis“ musste ich dann doch mit euch teilen.
Ich hoffe mein kleiner Kappadokien-Guide hat euch gefallen.